
Schon früh am Morgen versammelten sich die angehenden Junior-Naturführerinnen und -Naturführer voller Neugier und Abenteuerlust. Um 9 Uhr startete der Tag mit einer herzlichen Begrüßung. Noch etwas schüchtern, aber sichtbar interessiert, gestalteten die Kinder ihre eigenen Namensschilder aus Baumscheiben, die sie mit bunten Acrylstiften verzieren durften. Schnell füllte sich der Raum mit Kreativität – und mit ersten Gesprächen darüber, was sie wohl heute alles erleben würden.
Auf Spurensuche im Wald
Kurz darauf ging es hinaus in die Natur mit Sarah. Zwischen raschelnden Blättern und den Geräuschen des Waldes begaben sich die Kinder auf eine echte Spurensuche. Ausgestattet mit Lupen, Fahndungsfähnchen und Bestimmungskarten erkundeten sie unterschiedliche Lebensräume und entdeckten, wie sich die Natur im Wandel der Jahreszeiten verändert. Mit viel Begeisterung probierten sie aus, wie man Tierspuren deutet oder Bäume bestimmt – ein kleines Abenteuer für alle Sinne. Mit den vielen Fähnchen im Wald sah es aus wie ein Tatort.

Wie man spannend erzählt

Nach so vielen Eindrücken folgte ein Programmpunkt, der die Kinder selbst zu kleinen Natur-Erklärern machte: spannend berichten. Mit Michael übten sie freies Sprechen, Körpersprache und wie man selbst schwierige Themen kindgerecht vermittelt. Einige wagten sogar schon kleine Mini-Geschichten – ein großer Schritt Richtung Naturführer/in! Zudem haben sie dabei unglaublich viel über das Leben der Waldameisen gelernt.
Stärkung am Mittag
Um 12.30 Uhr war die Energie dann eindeutig verbraucht – perfekt für eine Pause. Beim gemeinsamen Essen, ganz klassisch mit Hot Dogs, wurde gelacht, erzählt und neue Freundschaften geknüpft.

Kreative Abenteuer am Nachmittag

Frisch gestärkt ging es am Nachmittag mit einer großen Portion Tatendrang weiter. Nun durften die Kinder selbst zu echten Naturhandwerkern werden. Jedes Kind entschied sich, welche der kreativen Aktionen es ausprobieren wollte – und schnell füllte sich der Platz vor dem Tippi mit emsiger Betriebsamkeit, fröhlichem Stimmengewirr und dem einzigartigen Geruch von Feuer und warmem Wachs.
Einige Kinder widmeten sich mit großer Sorgfalt dem Schnitzen von Haselnusszweigen. Mit kindgerechten Schnitzmessern und klaren Sicherheitsregeln wagten sie die ersten vorsichtigen Schnitte ins Holz. Bald schon entstanden kunstvoll verzierte Stäbe, auf die die jungen Schnitzkünstler mächtig stolz waren. Man hörte immer wieder begeisterte Rufe: „Schau mal, wie glatt das geworden ist!“ oder „Ich hab ein tolles Muster hinbekommen!“






Nebenan wurde fleißig gemischt, geknetet und geformt: Hier stellten die Kinder Meisenknödel selbst her, ein kleiner, aber wertvoller Beitrag zum Naturschutz. Mit warmen, leicht fettigen Händen pressten sie Körnermischungen in Formen, banden Schnüre ein und überlegten gemeinsam, an welchen Stellen im Garten oder im Wald die Vögel die Knödel besonders gut finden würden. Währenddessen lernten sie ganz nebenbei, warum Zusatzfutter für Wildvögel – besonders im Winter – so wichtig ist.
Ein dritter Bereich zog viele neugierige Blicke auf sich: das Kerzenziehen aus echtem Bienenwachs. Geduldig tauchten die Kinder die Dochte immer wieder in das warme, goldene Wachs und beobachteten fasziniert, wie die Kerzen Schicht für Schicht wuchsen. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten verrieb der eine oder andere die Hände an der eigenen Kleidung, um den Duft des Bienenwachses nicht zu verlieren. Das ruhige, konzentrierte Arbeiten stand dabei in schönem Kontrast zu dem lebhaften Treiben ringsum.
Überall sah man neugierige Hände, konzentrierte Gesichter und strahlende Augen. Manche Kinder wechselten zwischendurch sogar die Gruppen, um möglichst viele der Aktionen auszuprobieren. Andere vertieften sich so sehr in ihre Arbeit, dass sie glatt die Zeit vergaßen. Was alle gemeinsam hatten, war die Freude daran, Naturmaterialien mit ihren eigenen Händen in etwas Wertvolles oder Schönes zu verwandeln.
So wurde der Nachmittag nicht nur kreativ, sondern auch lehrreich – ein Zusammenspiel aus Handwerk, Naturverständnis, Verantwortung und einer Menge Spaß. Ein echter Höhepunkt des Tages.
Ein besonderer Abschluss

Zum Ende des Tages, gegen 15.30 Uhr, versammelten sich alle zu einer gemeinsamen Abschlussrunde. Stolz nahmen die jungen Naturführerinnen und Naturführer ihre Zertifikate und ihr Artenschutz Patch entgegen – eine kleine Erinnerung an einen großen Tag. Beim abschließenden Gruppenfoto strahlten die Kinder um die Wette: Sie hatten nicht nur viel gelernt, sondern auch Mut gezeigt, Neues ausprobiert und ihre eigene Verbindung zur Natur gestärkt.